Auszeichnung als „KI-Newcomer*in 2023“

Susanne Trick gehört zu den zehn den innovativsten KI-Talenten des Jahres

27.04.2023

Die TU Darmstadt konnte erneut mit ihrer Expertise in Künstlicher Intelligenz (KI) punkten: Beim internationalen KI-Camp 2023 ist die Doktorandin Susanne Trick vom Fachgebiet Psychologie der Informationsverarbeitung des Fachbereichs Humanwissenschaften vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) als KI-Newcomer*in des Jahres geehrt worden. Nach je zwei Auszeichnungen 2019 und 2021 ist sie damit bereits die fünfte Forschende der TU, die mit diesem Titel prämiert wurde.

Kognitionswissenschaftlerin Susanne Trick ist eine der KI-Newcomer*innen 2023

KI hat das Potential, unseren Alltag leichter zu machen. Aber wie kann es gelingen, dass die Interaktion mit zukünftiger KI so einfach wie möglich wird und auch ältere und wenig technikaffine Menschen intuitiven Zugang zu KI-Systemen bekommen? Zu dieser Fragestellung promoviert Susanne Trick am Centre for Cognitive Science der TU Darmstadt.

„Mein Ziel ist es, eine möglichst intuitive und natürliche Interaktion zwischen Menschen und KI-Systemen wie zum Beispiel Assistenzrobotern zu ermöglichen. Dazu nutze ich multimodale Daten wie beispielsweise Gesten, Sprache oder Blickrichtungen, damit die KI den Menschen bestmöglich versteht“, beschreibt die Wissenschaftlerin ihren Arbeitsschwerpunkt.

Tricks interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle zwischen Kognitionswissenschaften und KI trägt dazu bei, verantwortungsvolle KI-Systeme zu erschaffen, die Menschen ohne Nutzungshürden unterstützen können. Während wir Menschen unterschiedliche Sinnesdaten ganz intuitiv verarbeiten, muss unser Gehirn solche Informationen auch algorithmisch berechnen. Bei der menschlichen Wahrnehmung fließen unsichere Informationen weniger in diese Berechnung ein als sichere, da diese ja auch weniger zuverlässig sind. Sehr ähnlich dazu hat Susanne Trick probabilistische Modelle zur optimalen Kombination von Klassifizierern entwickelt, die nicht nur für die Mensch-KI-Interaktion, sondern auch für vielfältige andere KI-Anwendungen nutzbar sind.

Ihre Forschungsergebnisse wurden auf renommierten internationalen KI- und Robotik-Konferenzen und in Fachzeitschriften publiziert. In der Praxis fanden die von ihr entwickelten Methoden im BMBF-Projekt „Kobo34“ bereits Anwendung in einer Pilotstudie zum Einsatz von Assistenzrobotern in einem Seniorenheim und werden aktuell zur optimalen Fusion von Klassifizierern und Expertenmeinungen in KI-gestützten Entscheidungsprozessen im BMBF-Projekt „IKIDA“ genutzt. Leiterin des IKIDA-Teams ist Dr.-Ing. Dorothea Koert, die 2019 selbst als KI-Newcomer*in ausgezeichnet worden war.

Aufmerksamkeit für „KI made in Germany"

Zehn Newcomerinnen und Newcomer wurden teils durch ein öffentliches Online-Voting und teils von einer Fachjury gewählt, die sich unter anderem aus ehemaligen Gewinnerinnen und Gewinnern des KI-Camps zusammensetzt. Teil der Jury war in diesem Jahr Michael Lutter, der wie Koert 2019 den Newcomer*in-Award erhalten hat und damals ebenfalls an der TU Darmstadt forschte. Die Auszeichnung half ihm vor allem dabei, seine Arbeit mehreren europäischen Forschungsgruppen zu präsentieren. Das ist auch sein Rat an die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner: „Den KI-Newcomerinnen und Newcomern würde ich empfehlen, das Netzwerk zu nutzen und dadurch mehr Reichweite für die eigene Forschung zu bekommen. Wir sollten uns alle gegenseitig weiter unterstützen, sodass die weltweite Aufmerksamkeit für ‚KI made in Germany‘ noch weiter steigt“, so Lutter, der inzwischen bei Boston Dynamics forscht.

Die Ehrung macht die Arbeit der aufstrebenden Talente und damit die Relevanz und Chancen der KI in unterschiedlichsten Bereichen sichtbar. Mit der Auszeichnung bekommen die Newcomerinnen und Newcomer zudem Zugang zu einem internationalen Netzwerk von Forschenden und renommierten KI-Expertinnen und -Experten aller Disziplinen.

KI-Newcomer*innen im Forschungsfeld I+I

Das KI-Camp wurde im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2019 – Künstliche Intelligenz“ initiiert und in diesem Jahr zum dritten Mal ausgerichtet. Die Themenfelder Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Gesundheit sowie Kunst und Medien standen dabei im Fokus.

Die Auszeichnung als KI-Newcomer*in wird alle zwei Jahre vom BMBF und der GI verliehen und soll neue Talente sichtbar machen, die in den verschiedenen Forschungs- und Wirkungsfeldern der KI bereits herausragende Erfolge erzielt haben und von denen zu erwarten ist, dass sie die KI-Forschung mitprägen werden. Aus dem Forschungfeld Information and Intelligence wurden bereits Professorin Georgia Chalvatzaki und Pascal Klink (2021) sowie Dr. Dorothea Koert und Dr. Michael Lutter (2019) mit der Auszeichnung geehrt.